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Um 9 Uhr hatte ich einen Friseurtermin. Auftrag an Manu: Schön kurz!

Es fing ganz lustig an. Ich ließ meinen Hasen los und Muffin schnallte das sofort. Er kam ganz langsam angeschlendert, tat so, als wenn nichts wäre und zack - hatte er den Hasen sichergestellt und rückte langsam wieder ab. Mutti hat ihn beobachtet und sich schlapp gelacht.

Der Rest endete im Chaos. Ich hatte überhaupt keine Lust auf Haare schneiden und habe nicht stillgehalten, lautstark gemeckert und mich gewehrt. Mit Mühe und Not bekam Manu einen Haarschnitt zustande. Sie war mit ihrer Arbeit nicht zufrieden, aber mir und meinen Eltern gefällt es.

Vom Michel ging es zum Kinderkrankenhaus in Altona. Um 11 Uhr sollte ich dort sein. Wir waren sogar 20 Minuten früher dort. Papa und ich haben im Auto gewartet und Mutti ist als Erste rein und hat mich angemeldet und alle Formalitäten geregelt: Beahndlungsvertrag unterschrieben, Abrechnung mit der Debeka unterschrieben, Einverständnis zum Coronatest vorbereitet usw..

Dann haben wir getauscht. Mutti hat im Auto gewartet, ich bekam einen Mund-Nasen-Schutz auf und dann mußten Papa und ich zum Coronatest. Da hatte ich genauso wenig Bock drauf, wie auf Haareschneiden und es mußte Verstärkung von Station geholt werden, um mich zu bändigen.

Nach dem Coronatest sind wir alle zusammen auf die Station gegangen. Aktuell darf nur eine Begleitperson dabei sein und es ist kein Besuch erlaubt. Ausnahme: Die Aufklärungsgespräche für die Operation und Narkose.

Mutti bekam wieder ganz viel Papierkram in die Hand gedrückt (Aufklärungsbögen, Anamnesebogen für die Station hinsichtlich Pflege usw) und ich bekam Spaghetti Bolognese. Das fand ich echt toll. Wir hatten zwar Joghurt mit, aber die freundliche Stationshilfe meinte, ich bekomme was Warmes. Klasse!

Also saßen wir im Vorraum bei den Fahrstühlen bis wir aufgerufen wurden.

Als Erstes erklärte der Arzt, wie die Operation durchgeführt wird. Den ersten Teil kannte ich ja schon von der linken Seite. Da war ich aber erst 8 Jahre alt und man konnte die Wachstumsfugen nutzen. Mit ca. 10 Jahren schließen sich diese und deshalb ist die Operationsmethode nun eine andere. Das Ganze schimpft sich "Beckenumstellung nach Tönnis".

Nachzulesen z.B. HIER oder bei Wikipedia.

Man kann sich das so vorstellen. Das Becken besteht aus drei Teilen, die zusammengewachsen sind. Nun wird es wieder auseinandergesägt und neu zusammengepuzzelt. Erst wird man auf den Bauch gelegt und dann geht man von hinten durch die Pobacke rein und sägt das erste Mal. Dann wird man umgedreht und von vorne aufgeschnitten, damit die anderen beiden Teile zersägt werden können.

So sieht das anschließend auf dem Röntgenbild aus:

Mahlzeit! Da wird einem ganz anders.

Der Arzt hat mich dann noch untersucht und dann sind Papa und ich zum Röntgen gegangen, während Mutti mit dem Narkosearzt sprach. Das war der nette Mensch von damals und er hatte meine alte Akte schon gut studiert. Ich bekomme dieses Mal einen Periduralkatheter, so wie Mutti bei ihren OPs. Damit kann ich gut Schmerzmittel bekommen. Im Gegensatz zu Mutti darf ich mir aber nicht selber einen Bolus geben, sondern das Schmerzmittel fließt gleichmäßig.

Zu guter Letzt war der Orthopädietechniker da und hat mich ausgemessen, damit der Lagerungsblock hergestellt werden kann.

Es wird sehr spannend werden, ob mein Rolli, der ja gerade mal ein halbes Jahr alt ist, anschließend noch paßt. Durch die OP wird die Hüfte breiter und damit muß auch der Rolli breiter sein... Oh oh.

Gegen 15 Uhr waren wir fertig und sind völlig erledigt nach Hause gefahren.

Jetzt müssen Papa und ich uns etwas zurückhalten. Deshalb habe ich heute und morgen auch keine Therapien mehr. Morgen kommt das Ergebnis vom Coronatest und wenn das okay ist, haben wir am Mittwoch um 6.45 Uhr auf der Matte zu stehen. Ich stehe als Erster auf dem OP-Plan.

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